Freyenstein

Freyenstein ist ein nur auf den ersten Blick schlafendes Kleinod, in dem es viel zu entdecken gibt: Eine Kirche mit einer der größten Orgeln Norddeutschlands, eine Renaissance-Schlossruine gesäumt von einem verwunschenen Märchenpark – und schließlich das sehenswerte Atelier der Bildhauerin Ellen Mäder-Gutz in ihrer Jugendstilvilla.

Überhaupt ist das Florale, Erotische ein Markenzeichen von Ellen Mäder-Gutz. Die Bildhauerin und Grafikerin experimentiert mit künstlerischen Techniken. Und so findet sich hier eine große Vielfalt von Siebdruck über Holzschnitt bis Radierung, Weberei und Aquatinta.

Kontakt: Ellen Mäder-Gutz
Tel.: 0172-9 36 91 69
Schlossstraße 4, 16909 Freyenstein
www.ellen-maeder-gutz.de 

Dammwolde

Sie ist die kleinste aber schönste: Die Kirche im abgelegenen Dammwolde. Von außen eher unscheinbar, gibt sie demjenigen, der sie erst entdeckt hat, ihr ganzes prachtvolles Inneres preis:

Die seltene, naive Barockbauernmalerei an der hölzernen Decke, die prachtvoll geschnitzte Empore, die grau-orangeroten Bänke, das restaurierte Altarbild und noch viele hübsche Details. Der sakrale Fachwerkbau aus dem 13. Jahrhundert hat sogar den wild tobenden Dreißigjährigen Krieg überstanden. Die Kirche stand bereits bedenklich schief und sollte gesperrt werden.

Kontakt: Anneliese Schulz
Tel.:  039924 2442
Neue Straße 1, 17209 Jaebetz OT Dammwolde
Bilder: © Silke Voß

Below

Wer sich durch die Wittstocker Heide ans gefühlte Ende der Welt begibt, wird mit einem pikanten kleinen Café in der einstigen Belower Stellmacherei belohnt. Inhaberin Sylke Klemm verwöhnt mit echtem italienischem Kaffee und Panini, hausgemachten Tapas und Kuchen.

Und wer so verwöhnt nicht weiter reisen mag, schläft im barocken Fachwerk-Gutshaus und bewundert Delfter Fliesen in der Gutsküche, Originalöfen von 1800, englische gußeiserne Wannen mit nostalgischen Armaturen oder den gigantisch schillernden Kronleuchter im restaurierten Festsaal: Eine Anschaffung aus dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege.

Kontakt:  Gutshaus Below
Wolfram und Sylke Klemm
Tel.:  039925 73 99 82
Dorfstraße 17, 17209 Below
www.gutshausbelow.de
Bilder: © Alexander Rudolph

Dobbertin

Mönche wussten, wo es schön ist: Majestätisch erhebt sich seit 800 Jahren schon das Kloster Dobbertin auf der Halbinsel des landschaftsgeschützten Sees. Flanierend durch 18 Hektar weiträumigen Landschaftspark lässt sich erahnen, dass die stolze Anlage eines der größten Nonnenklöster Mecklenburgs war.

Benediktinerinnen beteten und arbeiteten hier und brachten das Kloster zu Wohlstand. Heute finden dort behinderte Menschen eine Heimstatt. Im Klosterladen kann man unter anderem deren liebevoll selbstgefertigte Kerzen kaufen. Auch Kloster-Führungen werden angeboten. Das Erlebte süß verdauen kann man anschließend im Familien-Café Kentzler bei hauseigenen Törtchen und selbstgemachtem Eis.

Kontakt: Kloster Dobbertin
Tel.: 03873-8 61 21
Am Kloster 1, 19399 Dobbertin
www.kloster-dobbertin.de

Kontakt: Konditorei & Eiscafé Kentzler
Tel.: 03873-4 24 22
Kleestener Weg 8, 19399 Dobbertin
www.konditorei-eiscafe-kentzler.de

Foto: © Sina Ettmer

Dobbin

Mitten durch den Wald führt die Piste zum märchenhaft gelegenen Atelier von Kristina Andres.

Hier erfindet die Kinderbuchillustratorin ihre feinen Figuren und auch Geschichten für namhafte Verlage wie Beltz und ars edition. Neben den Büchern kann der Kunstinteressent auch Druckgrafiken mit tierischen Motiven erstöbern und zuschauen, wie die Figuren entstehen, wenn er sich rechtzeitig anmeldet.

Kontakt: Kristina Andres
E-Mail: post@kristinaandres.com
Plagenweg 4, 19399 Dobbin
www.kristinaandres.com 

Benzin

Die Ziegelei ist ein Technisches Denkmal erster Güte. Hier kann man hautnah erleben, wie Ziegel gebrannt wurden – immerhin existierten in der Umgebung 50 Ziegeleien.

Was hier entstand, wurde regional verbaut, ging aber auch bis Berlin. Die Ziegelbrenntechnik ist bei Führungen noch zu bestaunen. Zudem gibt es einen Laden mit erlesenen Papieren wie Büttenpapiere von der Amalfitana oder Bananenpapier aus Costa Rica sowie ein Café.

Kontakt: Ernst Engländer
Tel.: 038731-39 98 56
Ziegeleiweg 8, 19386 Kritzow
www.ziegeleibenzin.com 

Techentin

Auf der schnellen Straße zwischen Goldberg und Mestlin muss man einfach einen Stopp machen. Die zierliche Keramikerin Ute Dreist schafft mit ungeheurer Energie und Formsinn archaisch wirkende Stücke, aufwändig in vielen Stunden im Holzfeuer gebrannt.

Für einen Brand benötigt sie fünf Raummeter Holz. Pro Jahr heizt Ute Dreist etwa fünf Mal den Ofen an. In der hellen Galerie sind auch andere Kunststücke zu haben, etwa Porzellanlampen von Künstlerkollegen wie Wolfgang de Vries.

Kontakt: Keramikwerkstatt und Galerie
Ute Dreist
Tel.: 038736-4 25 66
Crivitzer Chaussee 45, 19399 Techentin
www.abgelegen.de 

Mestlin

3000 Quadratmeter Kulturgeschichte pur! Die Architektur des gigantischen Kulturhauses in Mestlin spricht von sozialistisch geprägten Macht-Phantasien.

Rings um den gepflasterten Marx- Engels-Platz stehen weitere, ebenfalls in den 1950ern gebaute Einrichtungen für Friseur, Ambulatorium und Gaststätten Spalier.

Die Anlage sollte einem sozialistischen Musterdorf entsprechen. Mestlin ist das einzig von solchen Plänen verwirklichte und komplett erhaltene.

Ein rühriger Verein bemüht sich darum, mit thematischen Ausstellungen wie über Joseph-Beuys, DDR-Nonkonformist-Künstlern wie Tina Bara und York der Knöfel, Konzerte und Dorftheater diesen besonderen Ort zu beleben.

Überall finden sich noch DDR-Relikte, die von einer anderen Gesellschaftskultur erzählen, wie alte Bühnenvorrichtungen, Original-Lautsprecher von 1957 und Filmvorführapparate. Mittlerweile zählt das Kulturhaus zum Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und ist deutschlandweit einmalig.

Kontakt: Peter Enterlein
Tel.: 0172-3 85 32 69
Marx-Engels-Platz 5, 19374 Mestlin
www.denkmal-kultur-mestlin.de
Bilder: © Uwe Nölke

Rüst

Um sich von soviel Ballast der Geschichte zu erholen empfiehlt sich
ein Ausflug ins nahe idyllische Bauerndorf Rüst.

Das „Nest“ mit seinem großen Teich war in den 1950er bis auf zwei Häuser fast von der Landkarte verschwunden. Dabei stellt es heute eins der wenigen erhaltenen ursprünglichen Bauerndörfer dar.

Ruchow

Der Feldweg mündet in ein Dorf namens Ruchow, verwunschen an einem See gelegen. Auch hier entsteht Keramik im Holzofen, versehen mit blauen oder grünen Punkten, dem Markenzeichen von Sandra Rothe.

Die Leipziger Töpferin lebte in Island und Norwegen, bevor sie hierher kam. In der Keramikausstellung im Freien oder im alten Schweinestall kann man sich an ihren farbigen Engoben, facettenreichen Kannen, Tassen, Weinkühlern freuen und Most trinken.

Kontakt: Sandra Rothe
Tel.: 0176-78 77 74 15
Dorfstraße 25, 19406 Mustin
OT Ruchow
www.pots25.de 

Woserin – Gutshaus

So etwas wie eine kleine Kunstakademie steht im „Haus am See“, dem Gutshaus Woserin. Workshops in Malerei, Buchbinden, und Bildhauerei gibt hier die Künstlerin Sabine Puschmann in großen Ateliers.

Dann auf dem Ponton am See in der Abendsonne träumen und sich von der Muse küssen lassen!

Natürlich kann man hier gleich bleiben in den für Teilnehmer eingerichteten Wohnungen. Tagesgäste besuchen die Ausstellungen und das Atelier von Sabine Puschmann und erfreuen sich an deren frischfarbigen Bildern.

Kontakt: Sabine Puschmann
Tel.: 0160-96 44 29 06
Am See 3, 19406 Borkow
www.gutshausamsee.com 

Woserin – Korbflechter

Nur wenige Schritte weiter gelangt man zum Korbflechter Ralf Eggert.

Der Handwerksmeister kann alles: Zäune flechten, Körbe und Stühle reparieren.
Die biegsamen Weiden die er verwendet baut er selbst an. Bei ihm kann man auch das Flechten lernen. Ralf Eggert konstruiert sogar lebende Bauwerke: Pavillons aus Weidengeflecht.

Kontakt: Ralf Eggert
Tel.: 0176-84 35 44 37
Am See 6, 19406 Borkow
www.handwerkwoserin.de