Tour 1: Kunst im Bahnhof Galerie Teterow

Tour 1: Kunst im Bahnhof Galerie Teterow

TOUR 1

Kunst im Bahnhof
Galerie Teterow

Teterow

Unweit der geografischen Mitte Mecklenburgs, dem Teterower Marktplatz, gibt es ein Mekka für Kunstliebhaber und Sammler erlesener Dinge. Die Galerie am Bahnhof – ein urbaner und origineller Ort für eine Galerie. In dem neoklassizistischen Bahnhofssaal, wo früher Fahrkarten verkauft wurden, hat man Zutritt zu zeitgenössischen Kunstwerken und hochkarätigem Kunsthandwerk.

Auf 250 Quadratmetern gehen anspruchsvolle Malerei, Grafik, Kunstbücher, Mode, Keramik, Porzellan, Glas, Schmuck und sogar handgefertigte Schokolade eine delikate Symbiose ein. Sylvia Henschel, seit fast 30 Jahren Galeristin in Teterow, beweist ein Händchen für professionelle, regionale Kunst und solche mit internationaler Ausstrahlung. Inge und Jo Jastram, Malte Brekenfeld, Susanne Rast, Sabine Naumann und Günter Kaden sowie Feliks Büttner, von dem der Kussmund auf den AIDA-Kreuzfahrtschiffen stammt, sind Künstler der Galerie – um nur einige zu nennen. Der bekannte Porträtmaler Leipziger Schule, Clemens Gröszer,

gestaltete die Eröffnungsausstellung. Fröhliche Emaillekunst des Hallenser Popartmalers Moritz Götze winkt als Aushängeschild der Galerie an der Fassade und dient zugleich als leitmotivisches Logo dieser Broschüre.

Nicht nur zu den Vernissagen alle zwei Monate ist „Leben“ im großen Bahnhof. Kultureller Treffpunkt von Rostock bis in die Uckermark ist die Galerie auch zu den legendären Sommerfesten, Damenabenden und Pianokonzerten.

Auf der Terrasse kann man zu Espresso und „Kaltem Hund“, der beliebten Kekstorte, entspannen und dem Kommen und Gehen der Züge zuschauen.

In den Seitentrakten des 150 Jahre alten Backsteingebäudes finden Sie auch einen exklusiven Friseursalon und ein Restaurant der besonderen Art, das „Moshack“. Ein junger fränkischer Koch lädt zu regional leichter Küche mit deutschen Spitzenweinen.

Kontakt:  Kunstverein Teterow e.V.
Tel.:  03996 17 26 57
Bahnhof 1, 17166 Teterow
www.galerie-teterow.de 

Geöffnet:
Di – Fr 10 – 13 und 14 – 18 Uhr
Sa 10 – 16 Uhr

Bilder: © GalerieTeterow

Tour 2: Nordwärts – Zum Pommerschen Aperol bei Lenné

Tour 2: Nordwärts – Zum Pommerschen Aperol bei Lenné

TOUR 2

Nordwärts
Zum Pommerschen Aperol bei Lenné

Remplin

Basedow

Gessin

Liepen

Remplin

Im harmonischen Innenraum der barocken Rempliner Kapelle gibt es auf drei Etagen Kunst vom Boden bis zur Empore fast unterm imposanten Dachkonstrukt.

Die bühnenhafte Kunstkapelle fügt sich ein in das werdende Ensemble der historischen Dorfstruktur mit Lennépark, Taubenturm und einem neuen Stern am hiesigen Touristenhimmel: Der jetzt wieder restaurierten ältesten Sternwarte des Landes.

Der leidenschaftliche Theatergraf von Hahn, der hier einst Iffland aufführen ließ, hätte seine Freude gehabt!

Kontakt:  Peter Balsam
Tel.:  03994 2 39 74 79
Schloßstraße 15, OT Remplin
17139 Malchin
www.kunst-kapelle.de
Bilder: © Silke Voß

Basedow

Erhaben von einem Hügel und doch geschützt schaut der klassizistische Marstall auf die Anlage: Das sich im Wasser spiegelnde Renaissanceschloß, der weite Lennépark.

Wo bis ins späte 19. Jahrhundert englische Vollblutpferde gezüchtet wurden, möchte der weltweit gefeierte Bariton Lars Grünwoldt den Sitz der Opernale sehen. Er ist auch Mitintendant des Moortheaters.

Die Rundbogendecke des Marstalls bringt eine einzigartige Akustik hervor, schwärmt der Sänger. Und so hat die Opernale, ein ausgezeichneter Verein, just auch in dem prunkvollen Marstall mit Mozarts Zauberflöte begeistert – up platt!

Kontakt:  Lars Grünwoldt
Tel.:  0179 2 20 86 66
Basedow-Höhe 3, 17139 Basedow
www.grünwoldt.com
www.moortheater.de
Bilder: © Silke Voß, © Lars Grünwoldt

Gessin

Hügel und Spalier stehende Kopfweiden führen sanft nach Gessin. So wie noch die alte Bauerndorf-Struktur erhalten ist, funktioniert auch das Dorfgefüge. Gleich gegenüber der Kapelle liegt der Mittelhof und damit der Dorfmittelpunkt.

Hier gibt es einen gut sortierten Bioladen, wird täglich gesunder Mittagstisch geboten und durch Stammtisch, Ausstellungen oder Kino (mit Ansage!) das soziale Netz engmaschig gestrickt. Die hier ansässige Initiative MeckSchweizer bündelt lokales Angebot und Nachfrage und liefert per Mausklick aus.

Auch die Bildhauerin Kathrin Wetzel freut sich über einen Atelierbesuch.

Kontakt: Bernd Kleist, Bioladen mit Café
Tel.:  039957 1 83 05
Gessin 7b, 17139 Basedow OT Gessin
www.dorfladen-gessin.de
www.kathrin-wetzel.de 
Bilder: © Silke Voß

Liepen

Die junge Gräfin Verena Hahn von Burgsdorff setzt mit frischen Ideen auf bewährte Tradition und in ihrer Manufaktur der idyllisch gelegenen Wasserburg Liepen die Schalen der Alten Pomeranze an – jener fast vergessenen Zitrusfrucht, die ihre Vorfahren einst in der Orangerie von Schloß Basedow züchteten.

Dass sich daraus unter anderem ein hervorragender Bitter-Aperitif, der als Pomerol dem Aperol aus dem Land der blühenden Zitronen spritzige Konkurrenz macht, weiß sie gut zu vermarkten.

Verkosten kann man die Spezialität auf Anfrage auch im urigen Gewölbekeller der Burg – zu Pomeranzen-Streusel.

Kontakt:  Hahnsche Gutsmanufaktur
Verena Gräfin Hahn von Burgsdorff
Tel.: 0160 94 92 05 48
Liepen 32, 17139 Gielow OT Liepen
www.alte-pomeranze.de
Bilder: © Silke Voß

Tour 3: Nach Westen – Stille Wege zur Kunst am Grünen Stern

Tour 3: Nach Westen – Stille Wege zur Kunst am Grünen Stern

TOUR 3

Nach Westen
Stille Wege zur Kunst am Grünen Stern

Rambow

Marxhagen

Rambow

Von einer Hängematte aus Goldparmänen, Cox Orange und Jonathan pflücken? Klingt paradiesisch und ist es auch, weil möglich im Rambower Pfarrgarten. Ins dazugehörige barocke Fachwerk-Pfarrhaus lädt Pastor i.R. Eckart Hübener Gäste zum Ferienwohnen.

Von hier aus kann man nicht nur die Kirche mit ihrem frisch restaurierten Frühbarock-Altar nach Dürerschen Holzschnitten, einer Truhenorgel und einem Lucas Cranach besuchen.

Von hier aus beginnt auch der Mecklenburger Kapellenweg, fußend auf einer Idee von Eckart Hübener.

Hübener ist ein menschliches Lexikon unsichtbar gewordener Historie. Er kennt versunkene Orte, weiß, wo Mühlen und Dorfkapellen bis zum Dreißigjährigen Krieg standen. Auf deren Spuren kann man nun pilgern. Überall, wo ringsum Kapellen als Feste gelebten Glaubens für Menschen im Dorf waren, laden nun

ein Kreuz mit künstlerisch gestaltetem Bibelspruch und eine Steinbank wieder zu Besinnung. Landschaftlich besonders schön eingebettet ist die Station Wüste Kirche Domherrenhagen.

Für den Kapellenweg gab es den Missionspreis des Hamburger Vereins „Andere Zeiten“.

Kontakt:  Eckart Hübener, Kapellenweg und Gästehaus im Pfarrhof Rambow
Tel.: 039953 7 02 49
Kirchstraße 11, 17194 Rambow
www.pfarrhof-rambow.de
Bilder: © Eckart Hübener, © Silke Voß

Marxhagen

„Zum Grünen Stern“ ist eine Adresse wie vom anderen Stern. Von dieser märchenhaften Abgeschiedenheit im Grünen beamt sich der Malerpoet Siegfried Besser gern bildnerisch zu phantastischen Orten mit magischen Namen wie das imaginäre Zirzipanien.

Der Künstler mit seinem charakteristischen Flatcap begeisterte sich schon als Student der HdK Dresden für die träumerischen Bildwelten Chagalls.

Und so ist es für ihn nach wie vor keine Option, harte Themen darzustellen, sondern das Schwebende aus Formen, zusammengesetzt in einer Synthese.

Zu sehen sind hier auch die reizvollen Keramikarbeiten von Anke Besser-Güth sowie ihre zarten sonnendurchfluteten Landschaftspastelle.

Kontakt:  Siegfried Besser
Tel.: 039933 7 10  62
Zum Grünen Stern 1
17194 Marxhagen
Bilder: © Besser

Tour 4: Nach Westen – Tonkunst und höchste Töne

Tour 4: Nach Westen – Tonkunst und höchste Töne

TOUR 4

Nach Westen
Tonkunst und höchste Töne

Tressow

Ulrichshusen

Panschenhagen

Gut Ulrichshusen – Tressow

Die Gutsanlage Tressow gehört zum Gut Ulrichshusen. In der Wassermühle gibt es einen Bankettsaal, unter dessen gläsernem Fußboden man das Wasser munter rauschen sieht.

Das hätte Ida Gräfin Hahn wohl gefallen, die 1805 auf Tressow geboren wurde.

Das Fließen und Kanalisieren von Gedanken war nämlich ihr Metier als Dichterin, deren Verse damals in fünf Sprachen übersetzt worden waren.

Kontakt:  Schloß & Gut Ulrichshusen
Helmuth Freiherr von Maltzahn
Tel.: 039953 79 00
Kastanienallee 1, 17194 Tressow
www.ulrichshusen.de
Bilder: © Maltzahn

Ulrichshusen

Weltstars wie Sol Gabetta, Anne Sophie Mutter, Daniel Hope, Daniel Müller-Schott und viele mehr schwärmen zwischen Carnegie Hall und Mailänder Scala von dieser abgelegenen Perle inmitten idyllischer Eiszeitlandschaft: Ulrichshusen.

Das Renaissance-Wasserschloß am See und die 900 Plätze fassende Konzertscheune, eingeweiht von Lord Yehudi Menuhin, sind weithin als Musikfestspielort in aller Munde, seit der zupackende Helmuth Freiherr von Maltzahn den Ort zum Klingen brachte.

Und es hat besonderen Charme, wenn Schwalbenzwitschern mit exklusiver Klassik eine Sinfonie ergibt.

Kontakt:  Schloß & Gut Ulrichshusen
Helmuth Freiherr von Maltzahn
Tel.: 039953 79 00
Seestraße 14, 17194 Moltzow
www.ulrichshusen.de
Bilder: © Maltzahn

Panschenhagen

Die frivolen Frauenfiguren des „Tonkünstlers“ Friedemann Henschel inspirieren in Gutspark und Keramikwerkstatt zum Flirten.

Mit vitalem Humor lädt der gestandene Keramiker ein, ausladende Wesen von kühnen Proportionen und erzählfreudigen Details zu betrachten, lässt füllige Frauen auf Tüllen reiten und bemalt Vasen und Becher mit phantastischen Szenerien.

In dem urigen Gewölbekeller des alten Gutshauses kann man dem Schöpfer der tätowierten Keramikdamen und des Unikatgeschirrs beim Werden zuschauen.

Ein Muss ist der selbstgeräucherte Fisch des passionierten Anglers zu „KunstOffen“.

Kontakt:  Friedemann Henschel
Tel.: 039926 32 75
Von-Hahn-Allee 1, OT Panschenhagen 1
7194 Grabowhöfe
www.henschelkeramik.de
Bilder:© Henschel, © Michael Engelmann www.evs-dm.de

Tour 5: Der Westen – Stille Wasser, tief und neubarock

Tour 5: Der Westen – Stille Wasser, tief und neubarock

TOUR 5

Der Westen
Stille Wasser, tief und neubarock

Bergsee

Blücherhof

Vollratsruhe

Bergsee

Am Ende einer Perlenkette der sechs kristallklaren Eiszeitseen von Klocksin bis Alt Gaarz schlängelt sich der Bergsee.

Vom kleinen Badestrand an bietet sich eine etwa einstündige gut ausgeschilderte abwechslungsreiche Wanderung entlang einsamer Ufer und knorriger Baumriesen. Der Duft von Nadelgehölz zieht in die Nase, im Moos sitzen Pilze und die Laubbäume rascheln im Wind.

Hier und da lockt eine einsame Badestelle. Wer das weiche spiegelklare Wasser erfrischt wieder verlässt, möchte glauben, er sei einem Jungbrunnen entstiegen.

Kontakt: Alt Gaartz
Bilder: © Silke Voß, © Michael Engelmann

Blücherhof

Wie ein Märchenschloß liegt Schloß Blücherhof als verschnörkelter Höhepunkt einer der besterhaltenen Gutsanlagen Norddeutschlands da.

So diente es einst auch einem „Koenig“ als Sommersitz – dem Bonner Zoologen und Botaniker Koenig. Märchenhaft mutet auch an, dass dieser hier einen weißen Hirsch laufen ließ. Auch ließ er heute noch zu bewundernde exotische Gehölze wie Ginkgo und Korkbaum zu einem dendrologischen Park romantisch zwischen Teichen anlegen.

Das neobarocke Portal mit Baldachin und Zwiebelturm ist russischer Zuckerwerk-Architektur nachempfunden. Heute lädt hier die spanische Surrealistin Rosalia de Meindorfer gern Gäste ein und im Spritzenhaus des Gutshofs ein kleines Café.

Kontakt:  Rosalia de Meindorfer
Schloß Blücherhof und
Dendrologischer Garten
Tel.: 0399337 3 31 79
Parkstraße 6, 17194 Blücherhof
Bilder: © Silke Voß

Vollratsruhe

Wer den wadenfreundlichen Miniberg zur trutzig auf einem Hügel gelegenen Wehrkirche erst erklommen hat, wird nicht nur mit einem phantastischen Ausblick belohnt.

Das Innere stützt eine hölzerne Decke in englischer Gusseisen-Architektur wie sie auf dortigen Bahnhöfen zu finden war. Nicht sichtbar ist die Verbindung dieser Kirche zu Luther. Offenbar hatten sich seinerzeit der gelehrte Dietrich von Moltzan aus Kirch Grubenhagen und der Reformator persönlich kennengelernt. Und so wurde hier seit 1543 bereits evangelisch gepredigt, noch bevor in Mecklenburg offiziell die Reformation eingeführt worden war.

Kontakt:  Kirche Vollratsruhe
Teterower Str. 1, 17194 Vollratsruhe
Führungen:  Elvira Ludwigs
Tel.: 0399337 12 64
www.steinreichev.de
Bilder: © Michael Engelmann www.evs-dm.de