TOUR 2

Der hohe Norden
Barocker Pfauenstolz und furiose Fabelwesen

Rensow

Dölitz

Bobbin

Repnitz

Rensow

Logieren darf man in einem barocken Fachwerkgutshaus, einem der ältesten der Region. Pfauen stolzieren vor der dunkelroten Fassade. Gastgeber ist eine junge deutsch-dänische Familie. Die Vorfahren der Hausherrin Christina Ahlefeldt-Laurvig wohnten schon in der Region, Beide sind pure Barockliebhaber. Also ist das Haus mit Möbeln aus der Zeit der Lebenslust ausgestattet.

Gerne kocht der Schlossherr für das gemeinsame Mahl am Eichentisch, auch auf Anfrage. Eine wilde Parkanlage umgibt das hohe Haus. Individuell ist auch die barocke Alte Schule mit Bauernstübchen, die Lehmputzwände voll Patina umrahmen – ideal für kreative Aufenthalte junger und Junggebliebener aus aller Welt. Kataloge und Verlage küren so viel Gastfreundschaft mit Auszeichnungen als eines der besten 66 Hotels weltweit!

Kontakt: Christina Ahlefeldt-Laurvig
Tel.: 039972-5 62 88
Am Anger 22, 17168 Prebberede
www.gutshaus-rensow.de
Bilder: © Silke Voß

Dölitz

Versteckt wie hinter einer Dornröschenhecke liegt das Herrenhaus Dölitz, eines der wenigen originalgetreu erhaltenen Beispiele barocker Baukunst im Land. Die Enfillade großzügiger Raumfluchten führt weiter durch den Park als seltenes Zeugnis mecklenburgischer Gartenkultur, bei der sich die Grundgestaltung aus dem 17. Jahrhundert noch weitestgehend erhalten hat.

Diese Achse als barockes Spiel zwischen Himmel und Erde, gesäumt von einer historischen Kopflindenallee, scheint über den lichten Horizont hinaus ins Jenseitige zu führen. Seit wenigen Jahren restaurieren ein Architekt und sein Partner das Kleinod behutsam, laden in die Räume voller Patina zu bemerkenswerten Ausstellungen ein.

Das Haus hat eine so schöne Kulisse, dass Bildpoeten aus aller Welt hier fotografieren. Im reetdachfrisierten separaten Seehaus kann man auch übernachten. Im sogenannten Seehaus mit dem gigantischen Reetdach am kleinen Dorfsee können Gäste die Zeit vergessen.

Kontakt: Ronald van der Starre
Tel.: 0172-3 03 30 02
Dölitz 62, 17179 Gnoien
Bilder: ©Bildpoeten – Ines Njers

Bobbin

Jedes, wirklich jedes Wochenende seit 15 Jahren ist Flohmarkt in Bobbin. Wenn Mario Lenkeit immer wieder samstags Punkt 14 Uhr die Tür zum alten Gutsspeicher öffnet, stürmen mindestens 100 schon ungeduldig Wartende den Trödelmarkt.

Denn hier gibt‘s bis 16 Uhr alles aus Second Hand für‘n Appel und‘n Ei, und für lau sogar Kaffee und Kuchen. Der Bobbiner Gutsflohmarkt hat sich zum Treffpunkt der ganzen Gegend gemausert. Aus dem Erlös sanieren Gabriele und Mario Lenkeit das klassizistische Gutshaus, dessen Portal Säulen wie Elefantenbeine tragen. Ein cleveres Konzept, wie man inzwischen öffentlich sehen kann: Mehrere Zimmer für Gäste des Hauses sind fertig. Ein meergrünblaues Bad. Eine gemütliche Gutsküche mit original nachgearbeiteten Schachbrett-Bodenfliesen, selbst hergestellten, optisch wärmenden Lehmwänden und tatsächlich eine heizbare „Küchenhexe“. Zum Denkmaltag 2025, wenn das Gutshaus seinen 200. Geburtstag feiert, soll alles fertig sein. Dann gibt’s eine große Fete – und alles für lau.

Kontakt: Gabriele und Mario Lenkeit
Tel.: 039971-3 13 31
Alter Speicher Bobbin, 17179 Wasdow
www.gutshaus-bobbin.de
Bilder: © Silke Voß

Repnitz

Der heimatverbundene Künstler, der an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee studiert hat, breitet vor dem Betrachter die Bühnen eines Hieronymus Bosch, Otto Dix, Jean Dubuffet aus. Derangierte Typen mit scheelen Blicken sowie funkelnde zoologische Wesenheiten spielen eine farbenfrohe Rolle auf den großen Farbtafeln.

Während sich die furiosen Fabelwesen Malte Brekenfelds auf der Leinwand tummeln, zaubert die Designerin Birke Brekenfeld schmucke Stücke in filigraner Feinarbeit. Die gebürtige Havelbergerin lässt sich von der üppigen Natur ringsum inspirieren, vor allem aber von den floralen extravaganten Kreationen.

So „wachsen“ im Schleudergussverfahren Blütenkelche und zarte Blätter von Emaille und Schmuckedelsteinen aus Silber- und Goldfassungen. Fundstücke, die sie aus dem eigenen Garten oder von Reisen mitbringt, bilden den Grundstock ihres künstlerischen Fundus. Das kann mal eine Kapsel vom Mohn sein, mal ein trockener Blütenstock mit bizarrer Gestalt.

Kurz – die Welt des Künstlerpaares Birke und Malte Brekenfeld aus Repnitz steckt voller irritierender, überraschender und fantasieanregender Figuren und Formen. Zu erleben am „Ende der Welt“, in Repnitz.

Kontakt: Birke und Malte Brekenfeld
Tel.: 0174-3 42 10 63
Repnitz 8, 17179 Walkendorf
www.malteart.de
www.birkebirke-schmuck.de